Als Röntgen oder Röntgenuntersuchung bezeichnet man eine vom Physiker Wilhelm Conrad Röntgen 1896 entdeckte Methode zur Durchleuchtung des menschlichen Körpers mit Röntgenstrahlen. Dabei beruht die Untersuchungsmethode auf der unterschiedlichen Durchlässigkeit der Gewebe für Röntgenstahlen.

Diese Röntgenstrahlen werden so ausgerichtet, dass Sie die Röntgenröhre Richtung des Röntgenfilms verlassen. Der klassische Röntgenfilm wird in den nächsten Jahren ausgedient haben und durch digitale Medien ersetzt werden (digitale Röntgenanlagen). Das Funktionsprinzip bleibt jedoch dasselbe. Damit die Strahlenbelastung für unsere Patienten so gering wie möglich ist, verfügen wir in unserer Praxis über eine digitale Rö-Anlage der neusten Generation.

Das zu untersuchende Objekt wird nun zwischen Röntgenröhre und Röntgenfilm positioniert. Röntgenstrahlen werden von Gewebe unterschiedlich stark absorbiert. Knochengewebe absorbiert stark, Weichgewebe schwächer. Dies hat zur Folge, dass das Röntgenbild sich unterschiedlich stark schwärzt (Röntgenstrahlen schwärzen das Bild). Man erhält also ein Negativ der Wirklichkeit.

Es gibt unterschiedliche Röntgenanwendungen. Die mit Abstand häufigste Anwendung ist das klassische Röntgenbild.
Die Indikation zur Anwendung in der Orthopädie sind Fragestellungen, die den knöchernen Halteapparat betreffen. Durch ein Röntgenbild lassen sich viele Aussagen zum Zustand von Knochen und Gelenken machen. Insbesondere bei Verdacht auf Knochenbrüche und Arthrose der Gelenke hilft das Röntgenbild weiter. Allerdings ist die Aussagefähigkeit der Röntgenuntersuchung auch begrenzt. Nur indirekt beurteilt werden kann der Knorpel. Weichgewebsstrukturen kommen im Allgemeinen nicht zur Darstellung.

Die Röntgendurchleuchtung:

Neben dem klassischen Röntgenbild gibt es die Röntgendurchleuchtung. Die Röntgendurchleuchtung kommt in der Orthopädie besonders dann zur Anwendung, wenn der Knochen in seiner Dreidimensionalität beurteilt werden soll. Dies ist besonders im OP der Fall, z.B. bei der Beurteilung von Frakturlinien. Bei der Durchleuchtung wird weniger Röntgenstrahlung verwendet, die dann über einen Verstärker auf einen Monitor projiziert wird, um das Ergebnis sichtbar zu machen. Im Allgemeinen wird nicht dauerhaft durchleuchtet, sondern schnelle Röntgenimpulse ausgesandt. Dadurch lassen sich die Strahlenmengen reduzieren. Eine Durchleuchtung ist in Abhängigkeit der Durchleuchtungszeit strahlenintensiver als ein Röntgenbild.

Computertomographie:

Die Computertomographie (CT) ist eine Spezialuntersuchung, die sich aus der Röntgenuntersuchung entwickelt hat. Sie besitzt aufgrund der Rotation der Röhre um den Patienten und eine höhere Anzahl an Einzelbildern eine höhere Aussagekraft. Allerdings ist sie in der Regel auch deutlich strahlungsintensiver.

Kontrastmittel:

Röntgenkontrastmittel sind Flüssigkeiten, die von Röntgenstrahlen nicht durchstrahlt werden können. Die Folge ist, dass der Bildkontrast steigt. Kontrastmittel werden in Spezialfragestellungen beim Bandscheibenvorfall und häufig in der Knochentumorsuche, teilweise in Kombination mit der Computertomographie, eingesetzt.

Indikationen:

Röntgenbilder in der Orthopädie werden beispielsweise angewendet bei:

  • Knochenbruch
  • Arthrose an Gelenken
  • Rückenschmerzen
  • Fehlform von Körperwuchs
  • Osteoporose
  • Knochentumoren

Risiken:

Röntgenstrahlen sind so genannte ionisierende Strahlen. Ionisierende Strahlen können das Erbgut (die DNA) schädigen. Durch die natürliche Strahlung sind wir allerdings täglich ionisierenden Strahlen ausgesetzt. Zum Beispiel ist die natürliche Strahlung in der Höhe (Flugreise!) oft um ein Vielfaches höher als eine einfache Röntgenaufnahme. Die Schädlichkeit der Röntgenstrahlen hängt im wesentlichen von der Lokalisation der angewendeten Röntgenstrahlung ab.
Vergleichsweise strahlungsunempfindlich sind Hände und Füße, während innere Organe empfindlicher sind. In unserer Praxis verwenden wir ein digitales Röntgenbildverfahren, welches die Strahlungsbelastung weiter reduziert. 

Insbesondere bei bestehender Schwangerschaft muss die Indikation zur Röntgenuntersuchung genau geprüft werden. Zusammenfassend wird das Strahlenrisiko der Röntgenuntersuchung meist überschätzt. Man sollte die geringe Strahlenbelastung dem Risiko einer übersehenen Erkrankung gegenüberstellen.

Ablauf:

Der Ablauf einer Röntgenuntersuchung ist allgemein bekannt. Sie sollten daran denken, alle metallischen Gegenstände (Schmuck) zu entfernen, um die Beurteilbarkeit des Röntgenbildes nicht zu gefährden.
Wir hoffen Ihnen mit dieser Information Ihre Fragen zum großen Teil beantwortet zu haben und wollen Ihnen Mut machen, sich uns anzuvertrauen. Sprechen Sie uns an.

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